František PON.: Kočkám chutná kaviár

FRANTIŠEK PON.

KATZEN MÖGEN KAVIAR

(Ausschnitt aus dem Buch)



Katzen helfen gerne

Katzen komplizieren das Kochen nicht nur durch ihre eigenartige Auswahl von Speisen, aber hauptsächlich durch ihre Anwesenheit in der Küche. Mann muss drauf achten, was ihm von den Händen runterfällt, und aufmerksam verfolgen, was Katzen damit antun. Es ist nicht leicht. Zum Beispiel aus dem Rindfleisch bleibt auf dem Boden meistens nichts. Aber Mister hat einen sehr unangenehmen Brauch. Die Bissen, die ihm besonders schmecken, und stücke von Rindfleisch kann man dazu sicher zählen, bringt er auf den Esstisch, und erst dort Frisst er sie zufrieden. Im schlimmeren Falle tafelt er an nicht bezahlten Zahlkarten oder wichtigen amtlichem Dokumenten, im besseren Falle legt er sein Fleisch auf eine Zeitschrift auseinender. Und dabei haben wir gerade wegen den Katzen Pflasterboden im ganzen Haus.

Weitere Tücke der Katzenassistenz beim Kochen ist eine unberechenbare Bewegung der Lebensmittelrückstände im Haus. Das meiste, was man in den Abfallkorb einwirft, schmeckt den Katzen, oder interessiert sie mindestens. Die Haut vom Speck, die Reste von Würstchen, Brechkonserve mit dem Öl von Sardinenfisch, eine Plastiktüte wo Fleisch drin war, noch voll von Blut, dass ist nur ein kleiner Muster von Gegenständen, an denen sie in der Küche rutschen, über welche sie stolpern, finden sie auf dem Stuhl, oder sogar im Bett. Das langjährige Kochen mit den Katzen hat uns beigebracht alle Abfälle gleich in den Vorzimmer zu bringen. Außer Küchentür müssen wir aber auch sorgfältig die Aussentür abdichten, weil draußen genauso zudringlicher Rudel der Außenkatzen, nur in größerer Menge und mit gröberen Manieren, wartet.

Das gemeinsame kochen bringt aber gewisse Risiken auch für die Katzen alleine. Der meiste Unfall ist das Zutreten. Dazu kommt es mindestens einmal in der Woche. Das Katzengewimmel ist so unberechenbar, das sie es einfach nicht vermeiden können. Das gerührte Kreischen einer Katzer, der man aus versehen den Schwanz zutritt, ist grausam und hat immer dieselben Folgen. Bringt mich in Wut. Und anstatt sich der Katze anständig zu entschuldigen, ihr die Wunde blasen und sie in die Arme zu schließen, beginne ich zu fluchen und dazu versuche ich dem Tier ein Fußtritt zu versetzen. Es ist ein seltsames Gemisch von Emotionen. Man verflucht sich im stillen, dass er nicht aufgepasst hat, es ist ihm um die Katze leid und hat Angst, ob er ihr nicht etwas angetan hat, und anderseits ist er sauer, dass solche kluge und erfahrene Katzen nicht Acht geben. Ich muss aber zugeben, dass gleich nach der ersten Anwandlung vom Ärger alles liegen lasse und gehe mich überzeugen, wie die Katze die Panne überlebt hat. Bis jetzt war es zum Glück immer ohne Schaden, nur der Blick, den sie auf mich wirft, ist nicht zu überleben.

Wesentlich schlimmer ist es, wenn mir aus versehen ein scharfes Messer, Fleischklopfer oder feuchtes, schweres Brett aus der Hand rutscht. Das sind erst Augenblicke von lauter Schreck. Zum Glück passiert es nur Ausnahmsweise und die Katzenreflexe haben die Katastrophe bis jetzt immer abgewendet. Riskant ist es auch Töpfe mit heißem Wasser durch die Wohnung zu tragen, zum Beispiel, wen sie schnell frisch eingemachte Gläser mit Kompott abkühlen wollen. Die Katzen interessieren sich, wohin ich das Gefäß bringe und was will ich damit machen, also begleiten mich alle und kommen mir unter die Füße. Gefährlich ist auch übergießen von Kaffe. Seitdem ich mehrere mahle die vorwitzige Nase von Kokos fast verbrühte, übergieße ich das Kaffe lieber nur in der Küche.

Und noch eine, eher Kosmetische Anmerkung. Die Katzen sind meistens die reinlichsten Untermieter, aber bei der Breite ihrer Interessen passiert ab und zu, dass sie nur nebenbei über ein mit Mehl bestaubtes Nudelbrett mit ausgebreitetem Teig, oder über einen begossenen Tisch überlaufen. Und eher sie die Pfötchen saubern, beschäftigt sie etwas sehr wichtiges auf dem sauberen Tischtuch am Esstisch, oder auf einem noch nicht fertigen Bild. Das ist aber unmöglich zu behüten, und es bleibt nur die schmutzigen Spuren ergeben abzuwischen.


Scharf beobachtetes Rindfleisch

Das Wort Fleisch darf man vor den Katzen nicht aussprechen. Die psychisch weniger widerstandsfähigen und stumpfsinnigen beginnen gleich zu geifern, was der Fall von Sherlock ist, und die dezenten und intelligenteren, wie zum Beispiel Faust, wimmern leise und starren vor sich hin. Unsere Aussenkatzen beißen ihnen gleich den Finger weg. Fleisch, dass ist ein Zauberspruch, welcher das denken einer Katze ganz beherrschen kann, und wenn man mit ihm umgehen weist, kann man auf einen Augenblick den Gefühl haben, dass er die Katzen beherrscht. Es ist aber nur ein bloßer Schein. Wein ich jedes beliebiges Fleisch kaufe, und Rindfleisch besonders, genügt es nur ein wenig Unaufmerksamkeit und die Katzen beherrschen das Feld.

Letztes mahl haben sie ein schönes, flaches Stück von Rostbraten gestohlen, den ich für Rostbief kaufte. Es war gut anderthalb Kilo, also musste der Diebstall gemeinsam vollgebracht werden. Als ich den benagten und schmuddeligen Stück von Fleisch auf dem Fenster zwischen den Blumentopfen gefunden habe, war es klar, dass der Rostbraten die Hölle durchgemacht hat. Nicht nur, dass die Katzen mit ihm das ganze Haus ausgeputzt haben, aber jeder ihr Halt und hartnäckiger Versuch sich den saftigsten Bissen zu abreißen war durch kleine Blutpfützen auf dem Boden, dem Esstisch, den Stühlen und auf dem Bett eingetragen. Der früher gefällige stück vom Fleisch war auf der Oberfläche zerfetzt und ein großer Stück fehlte. Genau in dem Augenblick, als meine Wut überging, krochen die Katzen aus ihren Verstecken heraus und zeigten mir heuchlerisch, wie hungrig sie sind. Ich war nämlich gerade dabei, die Reste des vernichteten Rostbratens für die Außenkatzen auf Stücke zu zerschneiden. Und das wollten sie auch mit vollem Magen nicht zulassen.

Meistens vergesse ich das Fleisch auf dem Küchentisch, wen ich es aus der Tiefkühltruhe nehme und auftauen lasse. Die ersten Zeichen vom Weichwerden registriert zuerst Kokos. Was ihm der Gott auf dem Gehörsinn weggenommen hat, hat ihm reichlich am Geruchsinn ersetzt, und wenn der vereiste Fleischquader die erste Duftmolekül freigibt, springt er auf den Tisch und massier mit den Pfötchen die Kunststofftüte so lange, bis er hineindringt. Ich muss zugeben, das die Schaden auf gefrorenem Fleisch nie solchen Umfang haben, wie bei dem frischen, weil ich meistens rechtzeitig in die Küche komme. Ich empfehle aber, das Fleisch unter einer Stürze tauen lasen, oder noch besser in einem anderen, gut zugeschlossenen Raum. Es ist sicherer.

Es kommt wieder die Zeit zurück, da eine unerfahrene Hausfrau in die Metzgerei kommt, keine Ahnung hat, welches Fleisch sie kaufen soll, und läst sich beraten. Einfach etwas für den Gulasch, eine Scheibe, oder zur Sauce. Gerade bei Scheiben würde ich dem Metzger auch das Schneiden anvertrauen. Zu einem sind seine Messer schärfer, als in den meisten Haushalten, und zu anderem weist er meistens, wie man das Fleisch so zerlegt, dass es schön über die Faser geschnitten ist und nach dem Kochen zergeht es auf der Zunge wie eine Torte. Mit dem Rindfleisch ist es aber ein bisschen problematisch, meistens wird es gekocht, gebraten oder sonst durch die Wärme ziemlich lange zubereitet. Wenn sie nicht gerade einen Beefsteak aus echtem Lendenbraten zubereiten.


Rillons aus Touraine

Rillons aus Touraine, auf Deutsch Grieben aus Touraine habe ich in einem Kochbuch entdeckt, welches am beginn voriges Jahrhunderts der französische Gourmet Edouard de Pomiane geschrieben hat.

Etwa 2 Kg von Schweinebauchfleisch, ½ l Weiswein, Pfeffer, Salz.

Für dieses Gericht kaufe ich ein niedriges durchgewachsenes Bauchfleisch ohne Knochen, das ich auf regelmäßige Würfel ungefähr vier Zentimeter hoch schneide. Ich salze sie und wirklich anständig mit Pfeffer bestreue. Danach schichte ich sie in einen Steinguttopf auf und lasse sie irgendwo in der Kälte außer Kühlschrank mindestens 24 Stunden durchliegen. Am nächsten Tag schüttle ich den Inhalt des Topfes in eine Kasserolle aus, gieße das Weißwein zu und ohne Topfdeckel auf dem Kocher erwärme. Ab und zu rühre ich das Fleisch, damit es nicht vom Anfang an nicht anbrennt, und wenn das Wein abdampft und das Fett zu schmelzen beginnt, stelle ich die Wärme auf niedrigere Stufe ein. Ungefähr nach anderthalb Stunden werden die Würfel golden und Rillons aus Touraine sind eigentlich fertig. Ich lege die Grieben auf eine Schüssel hin und das Fett gieße ich in ein Töpfchen, das in den Kühlschrank kommt. Das ist wichtig, denn das Geheimnis von ausgewogenem Geschmack dieser französischen Grieben liegt darin, dass zusammen mit dem Wein, das zu den Bauchfleischwürfeln zugegossen wird, auch ein Töpfchen des Fettes aus letztem Schmoren hinzutue. Die Hygieniker aus der Europäischen Union würden es sicher nicht gerne sehen, aber was sie zu Hause kochen, das geht die nichts an. Die Grieben sollten vor dem servieren auskühlen, aber ich halte es nie aus und esse sie mit weichem Brot noch wenn sie warm sind.

Rillons für die Katzen koche ich getrennt und auch ein bisschen anders, als für uns. Auf der Pfanne lasse ich ein Löffelchen nicht gesalzten und nicht gepfefferten Schweinefett schmelzen. Die abgeschnittenen Stücke, die bei der Zubereitung der Grieben übrig geblieben sind, schneide ich auf kleine Stücke und brate sie auf dem Fett. Aber nicht zu lange, damit sie nicht verbrennen und im Inneren noch roh bleiben. Bevor das Fett erhitzt, hacke ich mit einem Messer zwei Löffel Haferflocken auf feine Stücke. Gebackene Grieben nehme ich aus dem Fett heraus, quetsche mit der Gabel und schüttle die zerhackenen Haferflocken zu. Wenn das Essen kalt wird und das überschüssige Fett in die Haferflocken einsaugt, tropfe ich in jede Schüssel ein bisschen Milch und rühre es ein.

Die Griebe und Fett sind ein wirklich sattes Essen, aber vom Gesichtspunkt der Katzenkost ist es kein Fehler. Fette sollten alle Katzen bekommen, natürlich mit Ausnahme von dicken Faulenzern, die bei seinem Mensch alleine Wohnen, sich auf dem Kanapee herumwälzen und ihre einige Sorge ist das Essen. Das gilt für unsere Katzen nicht, sie sind nicht Korpulent, und weil sie in einer Gruppe leben, haben sie auch in der Wohnung genug Bewegung. In kleinen mengen können Fette in Katzenschüsseln direkt zugegeben werden, zum Beispiel Olivenöl oder Butter. Hauptsächlich gilt es für die älteren Katzen, wie zum Beispiel der fast achzenjährige Faust ist. Die Fette nach den Sachverständigen belasten die Katzennieren mit Abfallstoffen nicht und dazu lösen sie viele Vitamine auf, die dann die Katze besser ausnutzen kann. Höhere zufuhr von Fetten hilft der trockenen Katzenhaut, an welcher sich die Schuppen bilden. Dabei sprechen wir aber nur über die natürlichen Fette, die künstlichen bekommen unsere Katzen nicht.



Ausschnitt aus dem Buch Katzen wissen es besser
Ausschnitt aus dem Buch Katzen sprechen aus dem Schlaf